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Frage im Sachsenquiz:
Was ist der Monarchenhügel?
- A: ein benediktiner Kloster
- B: eine sächische Spezialität
- C: ein Erhebung im Leipziger Stadtgebiet
Ich bin Mitglied bei den FJR-Tourern Deutschland. Das Netzwerk für alle FJR-FahrerInnen und das Portal zu allen FJR1300-Angeboten.
Warme, trockene und atmungsaktive Motorradhandschuhe an, die trotzdem nicht voluminös sind und ein gutes Griffgefühl vermitteln, können jetzt durch eine neue Verarbeitungstechnik von Gore-Tex herge [mehr..]
Ich nutze für meine Motorradtouren, seit einigen Jahren, die Daten vom OpenStreetMap Project.
Ich erstelle meine OSM Karten für mein Garmin GPSMap 276c selbst.
Diese OSM Karten können in MapSource und BaseCamp zur Motorrad-Tourenplanung genutzt werden.
Meine freien Karten für Garmin (OpenStreetMap)
FJR1300 Biker Sachsen Stammtisch
Unser nächster 'FJR1300 Sachsen' Stammtisch findet am 28-11-2024, ab 18:30 statt. Wir treffen uns an unterschiedlichen Locationen, informiert euch.
FJR1300 / FJR1300A / FJR1300AS
Motorradtouren
2017 Schottland
Anne und ich haben diese Reise schon 2 Jahre verschoben. Es kamen 2 private Projekte dazwischen. 2017 ist es endlich soweit, wir sind reif für die Insel. Leider kann dieses Jahr keiner unserer Freunde mit uns reisen. Im Juni fahren wir zu zweit nach Schottland. Das hat auch seine Vorteile, wir können planen wie wir wollen. Wir folgen der Küstenlinie, erst Ostküste, dann Nordküste und auf an der Westküste fahren wir südwärts. Wir befahren einen großen Teil der North Coast 500. Das ist die schottischen Antwort auf die Route 66. Die Streckenlänge liegt bei ca. 830km.
Wir fahren zur Fähre nach Amsterdam. Da Anne noch nicht in dieser Stadt war, planen wir eine Übernachtung und eine Stadtbesichtigung mit Bootsfahrt durch die schönen Grachten von Amsterdam. Die ca. 800km bis zur Fähre teilen wir auf und besuchen Annes Eltern in NRW.
Ab der niederländischen Grenze fahren wir auf kleinen Straßen und können so schon die ein oder andere Windmühle bewundern.
Anne ist von den Wasserstraßen auf dem Navi begeistert. Als typische Krebsgeborene ist das auch kein Wunder. Gut das ich das neue Garmin GPSMap276cx installiert habe, hier ist das Display schön groß. Garmin preist das GPSMap276cx als Nachfolger des legendären GPSMap276 an. Ganz kann ich das nicht bestätigen. Für meinen Geschmack funktionieren noch einige Dinge nicht wie beim GPSMap276/278. Leider! Der Garmin Support bemüht sich zu helfen.
Die Hafenstadt Amsterdam ist die Hauptstadt und einwohnerstärkste Stadt des Königreichs der Niederlande. Auch wenn sich der Regierungssitz des Landes sowie die Königsresidenz im 60 Kilometer entfernten Den Haag befinden, ist Amsterdam seit 1983 gemäß niederländischer Verfassung die Hauptstadt der Niederlande. Amsterdam liegt in der niederländischen Provinz Nordholland, wo Amstel und IJ direkt hintereinander in das IJsselmeer münden. Der Hafen der Stadt ist durch den Nordseekanal mit der Nordsee verbunden. [Quelle: Wikipedia Amsterdam]
Während das Motorrad sicher in der Hoteltiefgarage schläft, gegen wir zu Fuss die ca. 5 Kilometer in die City. Ziel ist eine der zahlreichen Grachtenfahrten. Die Gracht ist allgemein der niederländische und niederdeutsche Begriff für Kanal, Graben oder Wassergraben. Am bekanntesten sind die Amsterdamer Grachten, die die gesamte Innenstadt in mehreren Ringen durchziehen und von zahlreichen Brücken überspannt werden. Das Grachtennetz Amsterdams wurde ab 1612 zum bequemen An- und Abtransport von Waren sowie zur Entwässerung und Verteidigung angelegt. [Quelle Wikipedia Gracht]
Am nächsten Tag haben wir viel Zeit. An der Fähre müssen wir erst 15:00 Uhr sein. Und so fahren wir noch ein paar Runden durch die Stadt. Amsterdam ist für die vielen Grachten weltberühmt. Wir werden sicher Amsterdam einen weiteren Besuch abstatten. Das Wetter spielt auch mit.
Die Wartezeit vertreiben wir uns mit Gesprächen mit anderen Bikern, es sind schon ca. 10 Motorräder vor uns, hinter uns wird die Reihe auch immer länger. Wir entdecken ein Tauchteam im Wasser. Es wird sicher noch ein Loch im Rumpf der Fähre gekittet, sage ich zu Anne.. :-)
Mit einer Stunde Verspätung fahren wir 16:00 in den Bauch der Fähre. Jetzt stell ich mir wieder die spannende Frage, wie können wir dieses Mal die Motorräder sichern? Sind die Gurte und Befestigungsmöglichkeiten da?
Wir verlassen ca. 17:00 das Festland. Das Wetter ist sonnig und wir suchen die Sky-Bar auf dem oberen Deck auf. Diese Idee hatten natürlich viele, so waren die Plätze in der Sonne knapp. Anne hat noch zwei Stühle am Heck ergattert.
Die Überfahrt war ruhig, wir hatten glatte See. Am nächsten Morgen gab es noch mal ein kontinentales Frühstück und dann rollen wir in Newcastle von Bord. Von jetzt an Links Fahren und so folgen wir der Strasse nach Edinburgh.
Die ersten Kilometer links.. es kommen Erinnerungen von unserer Männertour 2014 hoch.. Natürlich nur die Guten.. :-) Nachdem wir aus Newcastle raus sind, wird es ruhiger auf den Strassen. Wir bewegen uns an der Ostküste Richtung Norden.
Erster Stop am St. Mary’s Lighthouse. Das ist ein Leuchtturm an der Küste von Tyne and Wear nördlich von Whitley Bay und südlich von Seaton Sluice. Der Leuchtturm steht auf der Gezeiteninsel St. Mary’s Island, die seit 1929 bei Ebbe über einen niedrigen Damm, der bei Flut überspült wird, vom Curry’s Point aus erreichbar ist. Vor der Errichtung des Damms erfolgte der Zugang über Trittsteine. [Quelle: Wikipedia St._Mary’s_Lighthouse]
Wir tauchen ab in die grüne Hölle der Single Track Roads. Diese Strassen sind oft nur so breit wie ein Auto. Hier muss man unbedingt ganz links fahren. Denn wenn etwas entgegen kommt, dann in einer Kurve.. Und nach Murphys Gesetz „Anything that can go wrong will go wrong.“
Das erste Castle ist in Sicht. Warkworth Castle ist eine mittelalterliche Burgruine im Dorf Warkworth in der englischen Grafschaft Northumberland. Man ist sich nicht sicher, wann die Burg gebaut wurde.
Unser Weg ist gespickt mit alten Mauern voller Geschichte, hier das Bamburgh Castle, es liegt in Bamburgh an der Küste der englischen Grafschaft Northumberland. Der Platz auf einem Diabasvorsprung beherbergte ursprünglich ein Fort der keltischen Briten namens Din Guarie und war vermutlich die Hauptstadt des britischen Königreiches dieser Region. Weitere Infos auf Wikipedia Bamburgh Castle
Wir erreichen die schottische Grenze in der Nähe von Lamberton Kirk. Schottland umfasst das nördliche Drittel der Insel Großbritannien. Es teilt sich in drei geografische Regionen auf: die Highlands, die Central Lowlands und die Southern Uplands. Der höchste Berg Schottlands ist der 1345 m hohe Ben Nevis. Wir sind gespannt auf dieses Land..
Die Küstenstrasse nach Edinburgh ist gespickt mit kleinen Dörfern und Abschnitten an der Küste.. so wollten wir es haben.. :-) Das Wetter im Juni spielt auch mit. Der Juni ist der regenärmste Monat in Schottland. Weitere Infos über das Wetter in Schottland findet ihr u.a. auf Schottisches Wetter
Ankunft in Edinburgh, wir bleiben hier 2 Tage. Wir wollen uns die Hauptstadt Schottlands genauer ansehen. Unser Quartier ist das Braid Hills Best Western Hotel in Edinburgh. An diesem Abend stellen wir fest, dass die Steckdosen in England nicht mit denen vom Festland kompatibel sind, wir können unsere Technik nicht laden.. leichter Krisenzustand! Alle Adapter des Hotels sind unterwegs.. Mist..
Stadtbesichtigung. Edinburgh ist seit dem 15. Jahrhundert die Hauptstadt von Schottland. Die Stadt liegt an Schottlands Ostküste im Vereinigten Königreich Großbritannien. Im Jahr 1093 wird eine Burg in Edinburgh erwähnt, aus der sich das die Stadt dominierende Edinburgh Castle entwickelt.
Da Anne (als Krebs geborene) immer an der Küste entlang fahren wollte, konnten ich den Whisky-Trail nicht fahren. In Edinburgh kann ich ihn aber per Pedes erreichen.. Die Royal Mile besteht aus den Straßen Canongate, High Street und Castlehill und hat tatsächlich circa die Länge einer schottischen Meile. Hier finde ich den Laden The Whisky Trail.
Edinburgh ist doch bissl zu groß für eine Erkundung zu Fuß. Wir nehmen den Hop on Hop off Bus und drehen einige Runden durch die Hauptstadt Schottlands.. Es gibt eine Menge vorgeschichtlicher Relikte im Edinburgher Stadtgebiet.
Wir fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln noch zum Hafen. Dort wollte ich mir die Britannia ansehen. Leider kamen wir zu spät im Hafen an. So bleibt nur ein Blick von Weiten. Die Britannia war die 83. Königliche Yacht von Großbritannien seit der Wiedereinsetzung von König Karl II. im Jahr 1660. Heute ist sie zusammen mit einer Ausstellung über das Schiff im Hafen von Leith bei Edinburgh in Schottland zu besichtigen. weiter Infos Wikipedia Britannia
Am nächsten Tag verlassen wir Edinburgh und fahren an der Küste entlang nach Aberdeen. Hier sind 3 große Brücken nebeneinander. Ich frage mich, ob die Schotten bei der Brückenplanung auch so ein Stress machen, wie in Dresden..
Im Ort Fife entdenken wir die erste Distillery. Fife liegt zwischen St. Andrews und Crail in the East Neuk of Fife. Die Kingsbarns Distillery. Im Juni 2013 begann der Bau der Kingsbarns Distillery. Im Januar 2015 nahm die Brennerei ihre Produktion auf. Infos unter https://www.kingsbarnsdistillery.com
Wenige Kilometer weiter steigen wir zu unseren ersten Castle Besichtigung vom Motorrad. Dunnottar Castle ist eine Burgruine in Aberdeenshire, Schottland. Die rund 3 km südlich der Stadt Stonehaven gelegene Ruine steht auf einer felsigen Landzunge an der Nordostküste Schottlands. Während der Englischen Bürgerkriege wurden in Dunnottar Castle die Schottischen Kronjuwelen vor den in Schottland einfallenden Truppen Oliver Cromwells versteckt, da dieser bereits die älteren englischen Kronjuwelen zerstören ließ. Wikipedia Dunnottar Castle
Der Felsen, auf dem die Burg steht, war bereits in piktischer Zeit bewohnt. Es heißt, St. Ninian habe hier im 5. Jahrhundert eine Kapelle gegründet. Während der Herrschaft Wilhelms des Löwen (1165–1214) war Dunnottar das Zentrum der lokalen Verwaltung von Kincardineshire. Im 16. Jahrhundert sanierten und erweiterten die Keiths Dunnottar Castle. Der Reiz von Dunnottar Castle liegt vor allem in seiner malerischen Lage. Die Burgruine liegt auf einem Felsen aus rotem Sandstein in der Nordsee, der nur durch einen schmalen Pfad vom Festland aus zu erreichen ist. Wikipedia Dunnottar Castle
Ankunft in Aberdeen bei leichtem Regen. Aberdeen ist eine der 32 Council Areas in Schottland und hat zwei Universitäten, von denen die Universität Aberdeen schon im Jahr 1495 als dritte Universität in Schottland gegründet wurde. Bedeutend ist die Stadt seit dem 12. Jahrhundert. Typisch für das Stadtbild ist der silbergraue Granit aus den ehemals umliegenden Steinbrüchen.
Der leichte Regen hört schnell auf und wir unternehmen einen Stadtbummel. Unser Hotel liegt nicht weit von der Union Street entfernt. Hier gibt es viele Geschäfte und Pubs. Im Gebiet um Aberdeen ist nachweisbar, dass es seit mindestens 8000 Jahren von Menschen besiedelt ist.
Anne freut sich über die Silberstadt. Wenn die Sonne scheint, beginnt der Glimmeranteil im Granit zu glitzern, weshalb Aberdeen auch gerne Silver City genannt wird. Seit Anfang der 1970er Jahre die ersten Ölfelder in der Nordsee erschlossen wurden, entwickelte sich die Hafenmetropole schnell zum Hauptversorgungszentrum für die Offshore-Plattformen.
Den Sonnenuntergang genießen wir an der Nordsee Vergnügungspark Codona`s Amusement Park von Aberdeen. Um diese Zeit haben alle Fahrgeschäfte bereits geschlossen und so suchen wir uns eine Bar mit amerikanischem Flair der 60iger und bestellen uns einen Schlummertrunk..
Der nächste Tag weckt uns mit sonnigem Wetter, wir checken aus und treiben die FJR weiter auf kleinen Strassen nordwärts. Unser heutiges Ziel ist das kleine Dorf Brora an der Ostküste.
Unsere Tour führt uns immer wieder an den typischen Küstenlandschaften in Schottland entlang. Gut das Anne immer fotografiert, ich muss mich auf die Single Track Roads konzentrieren.
Diese Single Track Roads sind wie der Name schon sagt, sehr schmal, hier gibt es oft Ausweichstellen um den Gegenverkehr vorbei zu lassen. Dazu muss man diesen aber rechtzeitig sehen. Mit einem voll beladenen Motorrad rückwärts manövrieren ist extrem schwer und gefährlich.
Kurz vorm Ziel entdecken wir wieder eine Distillery. Glenmorangie. Hier wird feinster Single Malt Whisky gebrannt.Belege über (illegales) Whiskybrennen in Tain reichen bis in den Zeitraum um 1700 zurück. 1843 gründete William Matheson die Glenmorangie Distillery in den schottischen Highlands. Ein Grundsatz der Brennerei ist bis heute erhalten geblieben: Es sollen immer genau 16 Mitarbeiter bei Glenmorangie beschäftigt sein, die 16 Men of Tain. https://www.glenmorangie.com/de/ Glenmorangie Whisky
17:00 Ankunft in Brora. Seit dem 16. Jahrhundert wurde in Brora Kohle abgebaut. Es war das einzige Bergwerk im Vereinigten Königreich, in dem Kohle aus dem Jura und nicht aus dem Karbon abgebaut wurde. Sie wurde 1974 geschlossen. Wir haben das `Suthern Inn` gebucht, die Webseite versprach deutlich mehr.. oder der Sprung vom Hilden in Aberdeen zum kleinen Landhotel war zu groß. Das Essen hat auf jeden Fall geschmeckt..
Die Reise treibt uns weiter Richtung Norden. Heute wollen wir die gesamte Nordküste fahren. Einen Teil auf der A836 und A838. Diese Route ist sehr zu empfehlen. Die Strasse schlängelt sich meist an der Küste entlang und ist zum größten Teil eine Single Track Road. Ortschaften auf der Tour sind u.a. Wick, Thurso und Durness.
Kurz hinter Wick auf der A99 entdecken wir den Ackergill Tower. Ackergill Tower ist ein Wohnturm nördlich von Wick in der schottischen Grafschaft Caithness. Das Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete Gebäude hat Historic Scotland als historisches Bauwerk der Kategorie A gelistet. Heute wird der Ackergill Tower von AmaZing Venues als Räumlichkeit für Hochzeiten und andere Veranstaltungen angeboten. weitere Infos auf Wikipedia Ackergill Tower
Ein weiteres Highlight auf den Single Tracks sind immer wieder Schafe. Schafe in Schottland laufen frei rum, sie sind nicht eingezäunt! In Schottland wird man ständig angemeckert. Sieht man Schafe in der Nähe der Strasse, heißt es vorsichtig mit dem Gasgriff umzugehen und immer bremsbereit sein.
Hier direkt an der Küste entlang zu fahren war eine gute Entscheidung. An vielen Stellen entdecken wir Aussichten wie diese. Die Steilküste ist total schön.
Ankunft in Thurso. Thurso ist eine im äußersten Norden von Schottland gelegene Hafenstadt. Hier ein kleines Fotoshooting am `the gatehouse, thurso castle` dieses Rest-Castle ist mit dem Schild `privat no access` bestückt. Danke an den jungen Mann aus D für das Foto.. :-)
An diesem Tag kommen wir zu einer wichtigen Erkenntnis. Im Norden von Schottland sollte man unbedingt rechtzeitig, bis Mittag, tanken. Die A836 ist eine wunderschöne Strasse. Es gibt auch Tankstellen. Nur haben diese nicht immer offen, oder haben immer Benzin in den Tanks..
Wunderschöne Strecke A838 ist ca 84 Meilen (135km) lang. Die Strasse ist größtenteils als Single Track Road ausgelegt. Wir können die Gegend gar nicht richtig genießen, da wir uns ständig fragen, was machen wir wenn wir liegen bleiben. Hier ist es recht einsam..
Hier im Norden von Schottland finden wir auch weiße Strände. Der Zugang zu den Stränden ist relativ schwierig. Die Strände liegen teilweise unterhalb der Steilküste..
Das Zittern und Schwitzen hat endlich ein Ende. Sprit! Wir hatten nur noch 900 ml im Tank, als wir endlich eine geöffnete Tankstelle (Automatentankstelle) auf der A838 fanden. Die Automaten Tankstelle in Durness hat die GPS Koordinaten http://www.openstreetmap.org/#map=19/58.56841/-4.74585 N58°34.109 W4°44.766
Unsere Stimmung steht und fällt mit der Menge Sprit im Tank.. Jetzt ist wieder genug Brennstoff im Bunker und unsere Stimmung ist wieder ganz oben. Wir fahren ca. 20 Kilometer zurück um die Landschaft noch mal unbeschwert zu genießen..
Kinlochbervie ist ein Fischerei-Hafen mit etwa 500 Einwohnern im äußersten Nordwesten der Highlands in der extrem dünn besiedelten schottischen Grafschaft Sutherland. Ankunft im Hotel Kinlochbervie [ http://www.kinlochberviehotel.com ], wir bekommen ein sehr schönes Zimmer.. Dann heißt es ; X+0
Am nächsten Tag fahren wir weiter. Ab jetzt an der Westküste Richtung Süden. Die Straßen A838 und A894 sind unser Weg.
Single Tracks sind eng und hinter jeder Kurve kann ein Wohnmobil stehen. Diese sind dafür bekannt an besonders schönen Ecken zu stehen um Fotos zu machen. Das kennen wir bereits von Norwegen.
Hier beweist sich der Ratschlag eines Motorradfahrers, man soll in Schottland möglichst immer die dreistelligen A Strassen (Triple-digit roads) fahren, als super richtig! Einfach nur fantastisch die A838 und A894. Eine Übersicht der Strassen findet Ihr unter Wikipedia Roads in Zone 8
Träumen darf man hier oben nicht, immer wieder sind Schafe auf der Strasse oder am Rand der Strasse. Die Tiere haben hier in den nördlichen Highlands ein gutes freies Leben.
Auf der Reise durch die nördlichen Highlands entdecken wir immer wieder einsame weiße Strände. Das nächste Mal müssen wir die Badesachen mitnehmen.
Es gibt auch Abschnitte die zweispurig sind. Hier können wir Strecke machen. Trotzdem hört die tolle Landschaft nicht auf. Sie wird nur rechts und links schneller..
Während einer Pause ist Anne auf der Suche nach Kleeblättern, `sehr zeltenen Pflanzen`, Fröschen und allem Anderen was nicht mit Benzin angetrieben wird.. Ich hoffe nur sie packt nix davon ein..
Der Beinn Eighe ist ein bis zu 1010 Meter hohes Bergmassiv in den schottischen Highlands. In diesem Biosphärenreservat haben sich teilweise Wälder aus bis zu 350 Jahre alten Exemplaren der Waldkiefer entwickelt.
Die Highlands sind durch den tektonischen Graben Great Glen (glen ist das gälische Wort für Tal) in die Northwest Highlands und die Grampian Mountains unterteilt.
Ankunft in Lochcarron, einem kleinen Dorf am Loch Carron. Hier tritt der Fluss Carron in den Nordatlantik ein. Lochcarron ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderer und Motorradfahrer. Zu AppleCross ist es nicht weit. Lochcarran liegt auf der North Coast 500 [ https://www.myhighlands.de/north-coast-500 ].
Unsere Unterkunft für diese Nacht ist das Lochcarron Hotel http://www.lochcarronhotel.com Es liegt in Lochcarron an der A896 https://de.wikipedia.org/wiki/A896_road . Diese Strasse ist eine der schönsten in den Highlands. Die A896 ist überwiegend eine Single Track Road, nur auf wenigen Abschnitten ist sie zweispurig ausgebaut.
Der nächste Tag, wir starten mit der Applecross Road, auch Bealach na Bà (Gälisch „Vieh-Pass“) genannt. Es ist ein schmaler in Schottland gelegener, bekannter Bergpass mit einer sich windenden einspurigen Straße, die bis auf 626 Meter ansteigt. Ein MUSS!
Die Applecross Road ist eine der wenigen Straßen in den Highlands, die wie die Bergpässe in den Alpen angelegt ist, mit engen Haarnadelkurven, die sich mit Steigungen von bis zu 20 % den Berg hinaufschlängeln.
Am Fuß der Applecross (Bealach na Bà) steht ein Schild, welches darauf hinweist, Fahranfänger und große Fahrzeuge diese Strasse nicht befahren sollten. Hier die Kreuzung zur A896. Die Straße über den Bealach na Bà ist aufgrund ihrer Steigungen und schmalen Kurven eine der anspruchsvollsten Straßen Schottlands und im Winter öfters wegen Schneeverwehungen gesperrt.
Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir weiter zur Insel Skye. Skye ist die größte Insel der Inneren Hebriden. Sie liegt vor der Westküste des schottischen Festlands im Atlantik. Vor uns liegt bereits die Skye Bridge, die einzige Straßenverbindung zur Insel.
Skye ist seit langer Zeit besiedelt. Ein Missionar besuchte im 6. Jahrhundert die Insel. Kurz nach 800 drangen Wikinger und norwegische Siedler auf Skye ein. Es kam zu Plünderungen und Verwüstungen. Das erinnert mich doch sehr an die Fernsehserie Vikings
Bis 1830 war die Ernte von Seetang eine Haupteinnahmequelle der Insel. Aus dem durch die Verbrennung des Tangs gewonnenen Kelp wurden Seife, Bleichmittel und Stoffe zur Glasherstellung erzeugt. Nachdem andere Rohstoffe den Kelp abgelöst hatten, begann eine Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs. In dieser Zeit gewann die Schafzucht an Bedeutung. weitere Infos unter Wikipedia Skye
Nachhaltige Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Tourismus hatte der Bau der 1995 eröffneten Skye Bridge. Seitdem besitzt Skye eine dauerhafte Verbindung zum Festland und der Verkehr ist nicht mehr auf Fähren angewiesen. Wir fahren weiter an der Westküste der Insel Skye entlang.
Das Scottish Blackface ist eine Landschafrasse. Das Scottish Blackface gilt als robust und genügsam. Die Klauen sind hart, es lebt in den Hügeln Schottlands auch auf kargen, teils auch feuchten Flächen. Üblicherweise lammen die Mütter dort ohne menschliche Hilfe. Das Ergebnis dieser `natürlichen Auslese` sind problemlose Geburten und außergewöhnlich gute Muttereigenschaften. [Quelle: Wikipedia Scottish Blackface]
Portree (deutsch: der Hafen des Königs) ist der Hauptort und die einzige Stadt der Insel Skye. Königlich wollen wir heute unsere beiden Häupter betten. Wir haben im Royal Hotel http://www.royalhotel.scot in Portree eingecheckt. Das Royal Hotel liegt direkt am kleinen Hafen von Portree. Mit uns ist auch eine Gruppe holländischer und italienischer Motorradfahrer angekommen. Die Parkplätze vorm Hotel sind knapp.
Weiter führt uns die Reise. Wir haben Skye über die Skye Bridge auf der A87 verlassen und besichtigen das Eilean Donan Castle. Eilean Donan Castle ist eine Niederungsburg in der Nähe von Dornie, einem kleinen Dorf in Schottland. Der Name selbst weist auf den Hl. Donnán von Eigg hin, einen keltischen Märtyrer aus dem 6. Jahrhundert. Es gilt als eines der meistfotografierten Motive in Schottland. [Quelle: Wikipedia Eilean Donan Castle]
Hier treffen wir den Zwilling von unserer FJR 1300A. Gleiches Baujahr, gleiche Farbe, selbst die Karbon Folierungen sind fast identisch (und das ist keine Serie) Wir schwatzen eine Weile mit Marcin and Patrycja aus Cambridge. Sie wollen vielleicht zum nächsten großen FJR1300 Meeting nach `good old germany` kommen.
Nach der Besichtigung von Eilean Donan Castle fahren wir weiter Richtung Loch Ness. Der See ist eine Entäuschung. Die Strasse führt am ca. 40 Kilometer langen See entlang, ist aber so zugewachsen, dass man selten einen Blick auf den See werfen kann. Wir sparen uns auch das Besucherzentrum. Der Mythos vom Ungeheuer ist uns bekannt und dient hauptsächlich dem Tourismus. Nachlesen könnt Ihr das u.a. bei Wikipedia Ungeheuer von Loch Ness
Am nördlichen Ende von Loch Ness liegt Inverness. Inverness ist die Hauptstadt der schottischen Highlands. Es ist die nördlichste `City` im Vereinigten Königreich. Der Ort und seine Umgebung sind geschichtsträchtig. Auf der Burg von Inverness regierte im 11. Jahrhundert Macbeth. Inverness Castle wurde im ca. 1830 auf dem Gelände des mittelalterlichen Vorgängers errichtet. Heute ist dort das Gericht untergebracht. Weitere Infos über Inverness findet Ihr auf http://www.inverness-scotland.com
Auf unserer Reise durch Schottland queren wir immer wieder Brücken mit Schließzeiten. Zum Glück waren die Brücken immer offen für uns. Schottland ist eben Motorradfahrerfreundlich!
Unser nächstes Ziel ist Stirling. Wir fahren auf der östlichen Seite des Loch Ness Richtung Süden. Auch hier ist alles zugewachsen. Bald erreichen wir freies Gelände und die Landschaft ist wieder sehenswert. Hier auf der A82 Richtung Fort William.
Die Strassen sind hier wieder größtenteils zweispurig. Die die Landschaft ist einfach endlos grün. Vorbei führt die Fahrt u.a. an Loch Lochy, Loch Eil und Loch Leven. Alle viel sehenswerter als Loch Ness. Aber das ist sicher auch Geschmackssache.
Kleine Pause irgendwo in den südlichen Highlands. Anne ist wieder auf der Suche nach Kleintier und anderem Kram.. :-) Ich wache derweil über das Equipment.
Die Tour führt uns durch den Loch-Lomond-and-the-Trossachs-Nationalpark. Dieser wurde offiziell von Prinzessin Anne am 24. Juli 2002 eröffnet. (Nein nicht von meiner Anne *gg*) Wir stellen gerade fest, Schottland ist so herrlich grün..
Wir nähern uns unserer letzten Unterkunft in Schottland. Vor uns das Stirling Castle, nein wir schlafen nicht im Castle. Erste Erwähnungen gehen ins Jahr 1100. Am 9. September 1543 erfolgte hier die Krönung Maria Stuart. 1567 besuchte Maria Stuart zum letzten Mal ihren Sohn auf Stirling Castle. Zu Beginn des 1900 Jahrhunderts wurde ein großer Teil der Anlage in eine Kaserne umgewandelt, um die schottischen Soldaten auszubilden. 1964 verließ das Militär endgültig Stirling Castle. Infos unter Wikipedia Stirling Castle
Am Fuß des Stirling Castle weiden diese schottischen Hochlandrinder. Anne scheut kein Hindernis für ein gutes Foto, mir wäre ein Teil heute Abend auf dem Teller lieber.. In Großbritannien steht die Rasse als potentiell gefährdet auf der Beobachtungsliste des britischen Rare Breeds Survival Trust. Wahrscheinlich deshalb gab es so wenig Rindfleisch in Schottland..
Ankunft in Stirling am Hotel, es ist aber der falsche Parkplatz. So müssen wir ein Häusel weiter ziehen, wie Anne zu sagen pflegt. Wir quartieren uns im Stirling Highland Hotel https://www.visitscotland.com/info/accommodation/the-stirling-highland-hotel-p188971 ein und unternehmen noch eine kleine Stadtbesichtigung zu Fuß.
Alles hat ein Ende, so auch unsere Reise durch Schottland. Auf unserer Fahrt nach Newcastle entdecken wir das letztes schottische Gebäude. Schottland verabschiedet uns mit leichtem Regen. Wir fahren weiter zur Fähre.
Nach 2500 Kilometer verlassen wir Schottland. Es war eine fantastische Reise. Es hat sich bezahlt gemacht, das wir im Juni gefahren sind. Wir hatten kaum Regen, keine Mücken. Die Temperaturen waren erträglich. Wir kommen sicher wieder.
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